Qualitätssicherung (QS) und Testing genießen in vielen Unternehmen eine hohe Priorität. Diese Aufgabenbereiche wurde im Laufe der Zeit von einer isolierten Tätigkeit zu einem elementaren Bestandteil innerhalb der Softwareentwicklung – insbesondere im Hinblick auf die digitale Transformation. Dies unterstreicht auch der aktuelle World Quality Report 2021-2022, der jetzt in Zusammenarbeit von Capgemini, Sogeti und Micro Focus veröffentlicht wurde.
Diese jährlich durchgeführte globale Studie gibt Aufschluss über die heutigen QS- und Testtrends und bietet Empfehlungen für die Herausforderungen von morgen. Zu den wichtigsten Erkenntnissen in der 13. Ausgabe zählen unter anderem, dass Testen nicht mehr als Hindernis im Lebenszyklus der Softwareentwicklung, sondern als Erfolgsgarant gesehen wird. Außerdem sind Unternehmen daran interessiert, Techniken der künstlichen Intelligenz (KI) und des Machine Learnings (ML) für ihre Qualitätssicherungsprogramme zu nutzen.
„Der World Quality Report ist eine einzigartige globale Studie. Die diesjährige Umfrage unterstreicht die Auswirkungen der zunehmenden – pandemiebedingten – Anforderungen an Anwendungen. Sie reichen von neuen Bereitstellungsmethoden, das anhaltende Wachstum von KI bis hin zur Übernahme von agilen und DevOps-Praktiken durch die Qualitätssicherung“
Rohit de Souza, Senior Vice President, General Manager – ITOM Product Group & ADM Product Group
Das Vertrauen in KI innerhalb der Qualitätssicherung steigt
Unternehmen haben zunehmend den Wunsch, KI- und Machine-Learning-Technologien für ihre Qualitätssicherungsprogramme zu nutzen. Der World Quality Report zeigt, dass fast die Hälfte der Befragten (48 Prozent) über einen festen Speicherort von Testausführungsdaten verfügt, der von KI- und ML-Plattformen benötigt wird. 42 Prozent geben an, dass die Verantwortlichen der „Intelligenz“ dieser Plattformen vertrauen, und 46 Prozent sagen, dass ihr Unternehmen bereit sei, die von der KI/ML-Plattform bereitgestellten Informationen zu nutzen.
Das Vertrauen in KI in der Qualitätssicherung ist groß, die Pläne sind solide und es werden Fähigkeiten wie auch Toolkits entwickelt, um KI- und ML-Technologien in ihren Qualitätssicherungsprogrammen sinnvoll zu nutzen. Dennoch ist der Einsatz von KI in der Qualitätssicherung noch nicht vollkommen ausgereift. Der Studie zufolge besteht ein wachsender Bedarf an Teststrategie- und Testdesign-Fähigkeiten im Bereich KI. Dies deutet darauf hin, dass Unternehmen beginnen, die Komplexität von KI, die Herausforderungen ihrer Nutzung und die Schwierigkeiten beim Testen von KI selbst zu verstehen.
Unternehmen profitieren von agilen Methoden und DevOps in der Qualitätssicherung
Die Nutzung von agilen Prozessen und DevOps in der Qualitätssicherung und beim Testen ist ein anhaltender Trend. Die Unternehmen profitieren bereits von einer stärkeren Ausgestaltung dieser Modelle, wie z. B. Verbesserungen bei Produktivität, Softwarequalität und Kosten. Laut des World Quality Reports haben die Befragten die Faktoren, die sie bei der Einführung von DevOps als wichtig ansehen, neu gewichtet:
- Mehr als die Hälfte (52 Prozent) nannten Geschäftsprioritäten als wichtigsten Faktor – ein Anstieg um 11 Prozentpunkte im Vergleich zum letzten Jahr.
- Der Technologie-Stack hingegen hat an Bedeutung verloren – nur 49 Prozent der Befragten setzen ihn in diesem Jahr an die erste Stelle, im Vergleich zu 65 Prozent im Jahr 2020.
Außerdem ist der Mangel an professionellem Test-Know-how in agilen Teams nach wie vor eine Herausforderung. Da die Grenzen zwischen Softwareentwicklung und Test-Teams verschwimmen, müssen sich Unternehmen auf die Zusammenarbeit und die Weiterbildung aller für die Qualität zuständigen Mitarbeitenden konzentrieren.
Die Zukunft des Testens ist intelligent
Unternehmen sehen die „intelligente“ Industrie als nächste wünschenswerte Stufe ihrer digitalen Transformation. Qualitätssicherungs-Teams werden im Kontext dieser Veränderung schnell wachsen. Demnach ist es sehr sinnvoll, hier Zeit, Energie und Budget zu investieren. Die wichtigsten Antriebsfaktoren der Transformation hin zur „intelligenten Industrie“ sind für die Befragten:
- eine verbesserte Effizienz (47 Prozent)
- höhere Qualität (46 Prozent)
- bessere Agilität und Flexibilität (44 Prozent)
- eine optimierte Kundenerfahrung (43 Prozent)
Um dies zu erreichen, muss zunächst die Unterstützung des Managements und die Machbarkeit gewährleistet sein. Beachtliche 42 Prozent der Befragten gaben außerdem an, dass sie ihre bestehenden Testlabore mit Kenntnissen in den Bereichen 5G, Internet der Dinge (IoT), KI und autonome Systeme aufrüsten wollen. Für Unternehmen bedeutet dies erhebliche Investitionen und diese sollten in die Produkte und Dienstleistungen fließen, die in kürzester Zeit den größten Nutzen bringen – sowie in die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Alle Ergebnisse des Reports auf einen Blick
Laden Sie sich den kompletten World Quality Report kostenfrei herunter und holen Sie sich weitere wertvolle Einblicke, Ideen und Best Practices rund um die Themen Qualitätssicherung und Testing:
Jetzt herunterladen: World Quality Report 2021-2022
Neben dem kompletten Report stehen zusätzlich Zusammenfassungen für die einzelnen Länder, die Teil der Befragung waren, zur Verfügung. Den Report für Deutschland können Sie auf dieser Seite einsehen.
Informieren Sie sich außerdem in unserem On-Demand-Webinar zu den wichtigsten Erkenntnissen der neuesten Ausgabe des Reports.
Wie ist der World Quality Report 2021-22 entstanden?
Für den World Quality Report wurden in diesem Jahr 1.750 CIOs und andere leitende Technologieexperten aus 10 Branchen und 32 Ländern befragt. Der Report wird seit 2009 jährlich erstellt. Der Bericht basiert auf der Analyse von sechs Teilnehmergruppen: CIOs, VPs Applications, IT-Leiter, QS/Testing Manager, CDO/CMO und CTO Product Heads.